Ein Anstieg der Einbrüche und Diebstähle in Privat und Gewerbe hat zu einem bemerkenswerten Wandel in der Haltung gegenüber Sicherheitsvorkehrungen wie Einbruchmeldeanlagen geführt. Dieser Paradigmenwechsel zeigt sich nicht nur in der zunehmenden Investitionsbereitschaft von Unternehmen in ihre Sicherheit, sondern auch bei Privatpersonen, die verstärkt in sicherheitstechnische Lösungen investieren. Besonders gefragt sind dabei nicht nur physische Sicherheitsmaßnahmen wie robuste Türschlösser und Tresore, sondern vor allem auch technologisch fortschrittliche Sicherheitssysteme.
Die alleinige Abhängigkeit von mechanischen Sicherungen reicht in der heutigen Zeit nicht mehr aus. Jedes Hindernis, wie stabil es auch sein mag, kann mit den richtigen Werkzeugen überwunden werden. Im Gegensatz dazu bieten elektronische Sensoren die Möglichkeit, einen Angriff zu erkennen und zu melden, bevor der Angreifer sein Ziel erreicht hat oder bedeutenden Schaden verursachen kann.
Angesichts der Tatsache, dass Kriminelle zunehmend nach leicht zugänglichen Zielen suchen, die schnelle und risikoarme Beute versprechen, und dabei auch vor brutaler Gewalt nicht zurückschrecken, wird die Notwendigkeit einer effektiven Einbruch- und Überfallmeldetechnik immer deutlicher. Diese Systeme zielen darauf ab, das Risiko für Angreifer zu maximieren und gleichzeitig ein hohes Maß an Abschreckung zu bieten, um so Leben und Eigentum zu schützen.
Was sind die wichtigsten Fachbegriffe der Einbruch- und Überfallmeldetechnik?
Die Einbruch- und Überfallmeldetechnik ist geprägt von einer Vielzahl spezifischer Fachbegriffe, die für das Verständnis und die effektive Kommunikation innerhalb dieses Fachgebiets essentiell sind. Im Folgenden werden einige der zentralen Begriffe erläutert, um ein solides Grundverständnis für die Thematik zu schaffen.
Alarm ist eine Funktion der Einbruch- und Überfallmeldetechnik, die den Zustand der Aktivierung der Alarmanlage anzeigt. Je nach Systemkonfiguration können Alarme optisch, akustisch oder durch stille Alarmweiterleitung signalisiert werden, um auf einen Sicherheitsvorfall hinzuweisen.
Alarmierungseinrichtung ist ein Bestandteil der Alarmanlage, der für die Signalisierung eines Alarms zuständig ist. Unterschieden wird zwischen lokalen Alarmen, die durch sicht- und hörbare Signale auf einen Vorfall aufmerksam machen, und stillen Alarmen, bei denen die Information diskret an eine externe Stelle, wie eine Sicherheitsfirma oder die Polizei, weitergeleitet wird.
Alarmzentrale ist das zentrale Steuerungselement einer Alarmanlage, in der alle Informationen von den Sensoren zusammenlaufen. Sie analysiert die Daten und entscheidet, ob und welche Art von Alarm ausgelöst wird. Die Alarmzentrale kann spezifisch für Einbruch- oder Überfallmeldungen konfiguriert sein oder beide Funktionen in einem System vereinen.
Anwesenheitsüberwachung ist eine Funktion der Sicherheitstechnik, die es ermöglicht, bestimmte Bereiche eines Objekts auch bei Anwesenheit von Personen zu überwachen, um einen Schutz vor überraschenden Eindringversuchen zu bieten.
Außenhautüberwachung ist ein Sicherheitskonzept, das alle potenziellen Eintrittspunkte eines Gebäudes, wie Türen, Fenster und andere Öffnungen, überwacht, um ein unbefugtes Eindringen frühzeitig zu erkennen.
Einbruchmeldeanlage (EMA) ist ein umfassendes Sicherheitssystem, das darauf ausgelegt ist, unbefugte Zugriffe auf ein Gebäude oder bestimmte Bereiche zu erkennen und zu melden. Es umfasst eine Vielzahl von Sensoren, die auf verschiedene Weisen Einbruchsversuche detektieren können.
Einbruchmelder ist ein Sensor innerhalb einer EMA, der spezifische physische Veränderungen oder Ereignisse detektiert, die auf einen Einbruchsversuch hinweisen, und diese Information an die Alarmzentrale weiterleitet.
Fehlalarm ist eine fälschlicherweise ausgelöste Alarmmeldung, die nicht durch eine tatsächliche Bedrohung verursacht wurde. Fehlalarme können durch technische Störungen, menschliche Fehler oder externe Einflüsse entstehen und führen zu unnötigen Einsätzen von Sicherheits- oder Rettungskräften.
Meldergruppe ist eine Zusammenfassung von Einbruch- oder Überfallmeldern innerhalb der Alarmanlage, die gemeinsam verwaltet und ausgewertet werden. Meldergruppen ermöglichen eine differenzierte Überwachung und Alarmierung für spezifische Bereiche oder Arten von Alarmen.
Scharfschalteinrichtung ist eine Komponente der Alarmanlage, die es ermöglicht, die Anlage oder Teile davon zu aktivieren bzw. "scharf" zu schalten. Dies kann über verschiedene Mechanismen wie Schlüsselschalter, Codeeingaben oder Fernbedienungen erfolgen, um die Überwachungsfunktionen zu aktivieren.
Scharfschaltung ist der Vorgang, durch den die Überwachungs- und Alarmfunktionen einer Alarmanlage aktiviert werden, sodass sie bei erkannten Sicherheitsverletzungen entsprechend reagieren kann. Die Scharfschaltung kann für einzelne Sensoren, Zonen oder die gesamte Anlage erfolgen.
Sicherungsbereich ist ein definierter Bereich innerhalb eines Objekts, der durch die Alarmanlage überwacht wird. Ein Sicherungsbereich kann aus einem oder mehreren Räumen bestehen und verfügt über eigene Scharfschalteinrichtungen, sodass er unabhängig von anderen Bereichen aktiviert oder deaktiviert werden kann.
Überfallmeldeanlage ist ein speziell konzipiertes System, das für den Einsatz im Falle eines Überfalls vorgesehen ist. Es ermöglicht den direkten Hilferuf durch betroffene Personen mittels manueller Auslösung eines Alarms, der unabhängig vom Zustand der Einbruchmeldeanlage aktiviert werden kann.
Überfallmelder ist ein manuell auszulösender Alarmgeber innerhalb einer Überfallmeldeanlage. Seine Aktivierung dient dem unmittelbaren Hilferuf im Gefahrenfall, wobei unterschiedliche Formen wie Überfalltaster oder Fußkontaktschienen zum Einsatz kommen.
Widerstandszeitwert ist ein Maß für die Zeit, die benötigt wird, um ein Sicherheitselement (z.B. eine Tür oder ein Fenster) mit definierten Werkzeugen zu überwinden. Dieser Wert ist entscheidend für die Einschätzung der Sicherheitsstufe eines Elements und die Koordination mit der Alarmanlage, um rechtzeitig reagieren zu können.
Zwangsverriegelung ist ein Sicherheitsmechanismus, der sicherstellt, dass bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, bevor ein Sicherungsbereich scharfgeschaltet werden kann, z.B. dass alle Türen geschlossen und verriegelt sind.
Was ist eine Sicherungsebene?
Eine Sicherungsebene in der Einbruch- und Überfallmeldetechnik bezieht sich auf die spezifische Art und Weise, wie ein Gebäude oder Gelände gegen unbefugten Zutritt, Einbruch oder Überfall gesichert ist. Es handelt sich um eine hierarchische Gliederung der Sicherheitsmaßnahmen, die darauf abzielt, den Schutz von Personen und Eigentum zu maximieren, indem potenzielle Angreifer auf verschiedenen Ebenen abgewehrt oder deren Eindringen verzögert wird.
Im Kern der Überlegungen zu Sicherungsebenen steht das Prinzip, dass kein einzelnes Sicherheitssystem absoluten Schutz bieten kann. Stattdessen wird durch die Kombination verschiedener Sicherheitsmaßnahmen, die auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen, ein umfassenderer Schutz erreicht. Diese Ebenen reichen von äußeren Barrieren bis hin zu inneren Überwachungs- und Alarmierungssystemen, wobei jede Ebene auf die Schwächen der anderen abgestimmt ist, um die Gesamtsicherheit zu erhöhen.
Welches sind die grundlegenden Sicherungsebenen der Einbruch- und Überfallmeldetechnik?
- Außenhautüberwachung: Die erste Verteidigungslinie gegen Einbruchsversuche. Sie umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, den physischen Zugang zu einem Gebäude oder Gelände zu erschweren. Dazu gehören mechanische Barrieren wie Türen, Fenster, Zäune und Mauern, die durch elektronische Überwachungssysteme wie Kameras, Bewegungsmelder und Kontaktalarme ergänzt werden. Ziel ist es, Eindringlinge bereits am Betreten des geschützten Bereichs zu hindern oder zumindest ihr Eindringen zu verzögern.
- Raumüberwachung: Die zweite Sicherungsebene setzt im Inneren des Gebäudes an und zielt darauf ab, Bewegungen oder Anwesenheit in bestimmten Räumen oder Zonen zu detektieren. Hier kommen vor allem Bewegungsmelder und Glasbruchmelder zum Einsatz. Raumüberwachungssysteme sind besonders wichtig, um Eindringlinge zu erkennen, die die Außenhautüberwachung überwinden konnten.
- Objektüberwachung: Die dritte und innerste Ebene der Sicherung konzentriert sich auf den Schutz spezifischer, besonders wertvoller oder gefährdeter Objekte innerhalb eines Gebäudes. Dazu zählen beispielsweise Tresore, Kunstwerke oder sensible Datenbestände. Die Überwachung erfolgt hier oft über direkte Anbindung der Objekte an das Sicherheitssystem, etwa durch Erschütterungssensoren oder Kabelschleifen, die bei Durchtrennung Alarm auslösen.
Welche ergänzenden Sicherungsebenen gibt es?
Neben diesen drei Grundebenen können weitere Sicherungsmaßnahmen hinzugefügt werden, wie etwa die Überwachung des Geländes rund um ein Gebäude (Perimeterüberwachung) oder die Einrichtung von Sicherheitszonen mit unterschiedlichen Zugriffsrechten innerhalb eines Gebäudes. Ebenso spielen organisatorische Maßnahmen, wie Sicherheitsschulungen für Mitarbeiter oder klare Verfahrensweisen im Alarmfall, eine wichtige Rolle im Gesamtkonzept der Sicherungsebenen.
Die effektive Kombination und Abstimmung dieser Sicherungsebenen ermöglicht es, ein umfassendes Sicherheitskonzept zu erstellen, das auf die spezifischen Anforderungen und Risiken eines Objekts zugeschnitten ist.
Was umfasst die Überfallmeldetechnik?
Die Überfallmeldetechnik umfasst ein spezialisiertes Segment der Sicherheitstechnik, das darauf ausgelegt ist, im Falle eines Überfalls schnell und effektiv zu reagieren, um Personen zu schützen und Täter möglichst umgehend den zuständigen Sicherheitskräften oder der Polizei zu melden. Im Unterschied zur Einbruchmeldetechnik, die primär auf die Verhinderung oder Detektion von unbefugtem Zutritt und Diebstahl abzielt, konzentriert sich die Überfallmeldetechnik auf die akute Bedrohungssituationen, bei denen unmittelbare Hilfe erforderlich ist.
Welches sind die Kernkomponenten der Überfallmeldetechnik?
Überfallmelder (Paniktaster): Diese Geräte ermöglichen es Personen, im Falle eines Überfalls mit einem einzigen Knopfdruck einen Alarm auszulösen. Überfallmelder sind typischerweise so platziert, dass sie leicht erreichbar, aber für Außenstehende nicht sichtbar sind, um die Sicherheit der alarmierenden Person zu gewährleisten. Zu den Varianten gehören unter anderem Taster, die unter Schreibtischen oder Theken angebracht sind, sowie tragbare Fernbedienungen.
Überfallmeldezentralen: Die Zentrale empfängt die Signale der Überfallmelder und leitet entsprechende Maßnahmen ein. Dies kann die direkte Alarmierung der Polizei, die Aktivierung eines stillen Alarms oder die Benachrichtigung eines Sicherheitsdienstes umfassen. Moderne Systeme ermöglichen zudem oft eine Integration in umfassendere Sicherheitssysteme, um Videokameras zu aktivieren oder Zugangskontrollsysteme zu steuern.
Stille Alarme: Vielfach wird bei einem Überfall ein stiller Alarm bevorzugt, der es ermöglicht, die Täter ohne deren Wissen zu melden. Dies erhöht die Chancen, den Überfall ohne Gefährdung von Menschen zu beenden und die Täter auf frischer Tat zu erfassen.
Alarmweiterleitung: Ein wesentliches Element der Überfallmeldetechnik ist die zuverlässige Weiterleitung des Alarms an externe Stellen wie die Polizei, Sicherheitsfirmen oder spezielle Interventionskräfte. Dies erfordert oft eine sichere und redundante Kommunikationsinfrastruktur, um Ausfälle oder Sabotageversuche zu verhindern.
Integration in Gesamtsicherheitskonzepte: Die Überfallmeldetechnik wird häufig in ein umfassenderes Sicherheitssystem integriert, das auch Einbruchmeldetechnik, Videoüberwachung und Zugangskontrollsysteme umfasst. Eine solche Integration ermöglicht eine koordinierte Reaktion auf verschiedene Sicherheitsvorfälle und eine optimale Nutzung der vorhandenen Technologien.
Anwendungsbereiche für Überfallmeldetechnik
Die Überfallmeldetechnik findet vor allem in Bereichen Anwendung, in denen ein erhöhtes Risiko von direkten Konfrontationen mit Tätern besteht, wie beispielsweise in Bankfilialen, Juweliergeschäften, Tankstellen, aber auch in öffentlichen Einrichtungen und teilweise sogar in Privathaushalten. In jedem dieser Bereiche sind die spezifischen Anforderungen und Risiken ausschlaggebend für die Gestaltung und Ausstattung des Überfallmeldesystems.
Wie erfolgen Alarmierung und Alarmweiterleitung?
Alarmierung und Alarmweiterleitung sind zentrale Aspekte der Einbruch- und Überfallmeldetechnik, die gewährleisten, dass im Falle eines Einbruchs oder Überfalls schnell und effektiv reagiert werden kann. Diese Prozesse sind darauf ausgelegt, die richtigen Stellen oder Personen unverzüglich zu informieren und somit eine schnelle Reaktion auf den Vorfall zu ermöglichen.
Was ist Alarmierung?
Die Alarmierung umfasst alle Maßnahmen, die dazu dienen, auf einen ausgelösten Alarm aufmerksam zu machen. Sie kann auf verschiedene Arten erfolgen:
- Akustische Alarmierung: Durch Sirenen oder Alarmglocken wird im betroffenen Objekt oder dessen unmittelbarer Umgebung ein hörbares Signal ausgelöst. Dies dient nicht nur der Warnung von Anwesenden, sondern auch der Abschreckung des Eindringlings.
- Optische Alarmierung: Blinklichter oder Leuchtsignale ergänzen häufig die akustischen Alarme, um auch visuell auf den Alarmzustand hinzuweisen.
- Interne Alarmierung: Bestimmte Alarme werden gezielt nur innerhalb des Objekts signalisiert, beispielsweise durch Anzeigen auf Sicherheitskonsolen oder speziellen Alarmdisplays, um das Sicherheitspersonal oder die Bewohner direkt zu informieren.
Was ist Alarmweiterleitung?
Die Alarmweiterleitung bezeichnet den Prozess, bei dem ein ausgelöster Alarm an externe Stellen übermittelt wird. Dies ist besonders wichtig, um bei schwerwiegenden Sicherheitsvorfällen umgehende Unterstützung zu erhalten:
- Direkte Alarmweiterleitung an die Polizei: Bei schweren Vorfällen, insbesondere Überfällen, kann der Alarm direkt an die nächstgelegene Polizeidienststelle weitergeleitet werden. Dies erfordert in der Regel eine vorherige Absprache und Einrichtung entsprechender Übertragungswege.
- Weiterleitung an eine Sicherheitszentrale: Viele Unternehmen und Privatpersonen nutzen die Dienste einer Sicherheitsfirma, deren Zentrale rund um die Uhr besetzt ist. Im Alarmfall werden die Details des Vorfalls umgehend an diese Zentrale übermittelt, die dann entsprechend reagieren und beispielsweise Wachpersonal zum Objekt entsenden kann.
- Stille Alarme: Insbesondere bei Überfallmeldungen kann ein stiller Alarm bevorzugt werden, um die Täter nicht zu warnen. Der Alarm wird dann ohne akustische oder optische Hinweise direkt an die Polizei oder die Sicherheitszentrale weitergeleitet.
Die Technik der Alarmweiterleitung basiert häufig auf modernen Kommunikationstechnologien, die auch bei Ausfall der regulären Telefonleitungen eine zuverlässige Übermittlung gewährleisten. Dazu gehören Mobilfunkverbindungen, Internetprotokolle (IP) oder spezielle Sicherheitsfunknetze. Um Sabotageversuche zu erschweren und die Zuverlässigkeit zu erhöhen, werden oft redundante Übertragungswege eingerichtet.
Die Kombination aus effektiver Alarmierung im unmittelbaren Umfeld des Ereignisses und der schnellen Alarmweiterleitung an externe Hilfs- und Interventionskräfte ist entscheidend, um bei Sicherheitsvorfällen adäquat reagieren zu können. Dies setzt eine sorgfältige Planung und Konfiguration der Sicherheitssysteme voraus, um im Ernstfall eine maximale Effektivität zu gewährleisten.
Was sind Scharfschalteinrichtungen?
Scharfschalteinrichtungen sind wesentliche Bestandteile moderner Sicherheitssysteme, insbesondere in der Einbruch- und Überfallmeldetechnik. Sie ermöglichen es, Alarmanlagen in einen aktiven Zustand zu versetzen, in dem sie Überwachungsfunktionen ausführen und auf erkannte Bedrohungen mit einer Alarmmeldung reagieren können. Diese Geräte sind so konzipiert, dass sie die Sicherheitsanlage oder Teile davon "scharf" schalten, was bedeutet, dass die Überwachungssensoren und -melder aktiviert werden und im Falle einer unerlaubten Handlung, wie einem Einbruchsversuch oder einem Überfall, ein Alarm ausgelöst wird.
Wie funktionieren Scharfschalteinrichtungen?
Die Aktivierung der Scharfschaltung erfolgt durch die Bedienung der Scharfschalteinrichtung, die auf unterschiedliche Weise implementiert sein kann:
- Mechanische Schlüsselschalter: Einfache, aber effektive Geräte, bei denen ein physischer Schlüssel verwendet wird, um die Alarmanlage zu aktivieren oder zu deaktivieren. Sie sind oft an Zugängen positioniert, um eine einfache Handhabung beim Betreten oder Verlassen des Objekts zu ermöglichen.
- Codeeingabegeräte (Tastaturen): Hierbei wird ein numerischer Code eingegeben, um die Anlage scharf zu schalten oder die Scharfschaltung aufzuheben. Moderne Systeme können mehrere Benutzercodes unterstützen, um individuelle Zugriffsrechte zu verwalten.
- Transponder und elektronische Schlüssel: Ähnlich wie bei Zugangskontrollsystemen kann die Scharfschaltung durch das Vorhalten eines Transponders oder elektronischen Schlüssels vor ein Lesegerät erfolgen. Diese Methode bietet eine hohe Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit.
- Fernbedienungen: Drahtlose Fernbedienungen ermöglichen die Aktivierung oder Deaktivierung der Alarmanlage aus der Ferne. Sie sind besonders nützlich für Systeme, die nicht unmittelbar beim Ein- oder Ausgang des Objekts bedient werden können.
Welche Funktionen benötigen Scharfschalteinrichtungen?
Um die Sicherheit zu erhöhen und Fehlbedienungen zu vermeiden, sind viele Scharfschalteinrichtungen mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet:
- Verzögerungszeiten: Beim Scharfschalten oder Deaktivieren der Anlage kann eine Verzögerungszeit eingerichtet werden, die dem Benutzer ermöglicht, das Objekt zu betreten oder zu verlassen, bevor die Anlage aktiviert wird.
- Zwangsläufigkeit: Ein Prinzip, das sicherstellt, dass die Anlage nur dann scharf geschaltet werden kann, wenn alle überwachten Türen und Fenster geschlossen sind. Dies verhindert, dass die Anlage in einem nicht sicheren Zustand aktiviert wird.
- Mehrfachauthentifizierung: Für höhere Sicherheitsanforderungen können Systeme eine Kombination aus Eingabecode und Transponder oder mehreren unabhängigen Codes für die Scharfschaltung erfordern.
Scharfschalteinrichtungen sind somit ein kritischer Faktor für die Funktionalität und Effektivität von Sicherheitssystemen, indem sie eine flexible, aber kontrollierte Aktivierung der Überwachungs- und Alarmierungsfunktionen ermöglichen. Ihre Ausgestaltung und Handhabung sind entscheidend für die Nutzerfreundlichkeit des gesamten Systems und tragen maßgeblich zur allgemeinen Sicherheit bei.
Was ist Zentralentechnik?
Zentralentechnik bezeichnet das Herzstück moderner Sicherheitssysteme, insbesondere in der Einbruch- und Überfallmeldetechnik. Sie umfasst die zentralen Steuereinheiten oder Alarmzentralen, die sämtliche Signale der angeschlossenen Sensoren und Melder empfangen, verarbeiten und entsprechende Reaktionen einleiten. Diese Technologie ist entscheidend für die Koordination und Effizienz der gesamten Sicherheitsinfrastruktur eines Objekts und stellt sicher, dass im Falle eines Alarms alle notwendigen Maßnahmen schnell und zuverlässig umgesetzt werden.
Welche Funktionen besitzt die Zentralentechnik?
Signalverarbeitung: Die Zentraleneinheit empfängt kontinuierlich Daten von den verschiedenen Sensoren und Meldern des Systems. Sie analysiert diese Informationen, um festzustellen, ob ein Alarmzustand vorliegt, und entscheidet basierend auf der Konfiguration über die weiteren Schritte.
Alarmmanagement: Bei der Erkennung eines Alarms ist die Zentrale dafür verantwortlich, die voreingestellten Alarmierungsprozesse zu aktivieren. Dies kann die Auslösung von Sirenen, die Aktivierung von Lichtsignalen, die Benachrichtigung des Sicherheitspersonals oder die direkte Weiterleitung des Alarms an eine externe Sicherheitsfirma oder die Polizei umfassen.
Benutzerinteraktion: Moderne Zentralen bieten Benutzerschnittstellen, die es ermöglichen, das System zu konfigurieren, zu aktivieren oder zu deaktivieren und den Status des Systems zu überprüfen. Dies kann über Tastaturen, Touchscreens, PC-Anwendungen oder sogar mobil über Apps erfolgen.
Kommunikation: Die Zentralentechnik ist mit externen Netzwerken verbunden, um Alarmmeldungen weiterzuleiten und gegebenenfalls Fernzugriff zu ermöglichen. Dazu gehören traditionelle Telefonleitungen, Mobilfunknetze und zunehmend auch Internetverbindungen.
Welche Arten von Alarmzentralen gibt es?
Einfache Zentralen: Für kleinere Systeme oder Privathaushalte, wo die Anforderungen an die Sicherheitstechnik überschaubar sind und eine geringere Anzahl von Sensoren und Meldern verwaltet werden muss.
Komplexe Zentralensysteme: Einsatz in großen Gebäuden, Unternehmenskomplexen oder hochsensiblen Bereichen, wo eine Vielzahl von Sensoren, unterschiedliche Sicherheitsbereiche und komplexe Alarmierungsszenarien verwaltet werden müssen. Sie bieten erweiterte Funktionen, wie Mehrbenutzerverwaltung, Zonenunterteilung, Protokollierung von Ereignissen und integrierte Zugangskontrollsysteme.
Wie werden Einbruchmeldeanlagen erfolgreich projektiert?
Die erfolgreiche Projektierung von Einbruchmeldeanlagen beginnt mit einer umfassenden Vorbereitung, die weit über die Auswahl technischer Komponenten hinausgeht.
- Verwundbarkeitsanalyse: Bevor technische Lösungen in Betracht gezogen werden, ist eine sorgfältige Verwundbarkeitsanalyse unerlässlich. Diese Analyse umfasst die Offenlegung von Schwachstellen unter Berücksichtigung der zu erwartenden Angriffsmethoden und des bestehenden Ist-Zustandes des zu sichernden Objekts.
- Schutzkonzept und Risikobewertung: Auf Basis der Verwundbarkeitsanalyse wird ein Schutzkonzept entwickelt. Dieses Konzept wird maßgeblich durch die Risikobewertung geprägt, die gemeinsam zwischen dem Schutzbedürftigen und dem Berater erarbeitet wird. Das Schutzkonzept legt die grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen und -technologien fest, die implementiert werden sollen.
- Wirtschaftlichkeitsbetrachtung: Die Projektierung von Einbruchmeldeanlagen unterscheidet sich von anderen Investitionsvorhaben, da der wirtschaftliche Nutzen nicht direkt in Form von Gewinnen oder Kosteneinsparungen messbar ist. Stattdessen stehen der Schutz des Eigentums und die Sicherheit im Vordergrund. Dennoch ist eine Bewertung und ein Vergleich der Angebote verschiedener Anbieter ein wesentlicher Teil des Prozesses.
- Technische Planung: Erst nach Klärung dieser vorbereitenden Punkte erfolgt die fachliche Projektierung der Einbruchmeldeanlage im Detail. Dabei müssen sowohl das erarbeitete Schutzkonzept als auch die technischen Eigenschaften der Meldetechnik berücksichtigt werden.